Wer bestimmt die Erinnerung?

„Das Vergangene ist nicht tot; es ist nicht einmal vergangen. Wir trennen es von uns ab und stellen uns fremd.“ (Christa Wolf)

Zum 75. Jahrestag der Befreiung 2020 kamen Zeitzeugen*innen zu Wort, Historiker*innen stellten die Frage, wie die Zukunft des Gedenkens ohne Zeug*innen möglich sein wird. Noch leben Angehörige der Generation, die den Krieg miterlebt haben.

Die Auseinandersetzung Jugendlicher mit den Verbrechen der Nazizeit ist in Zeiten von wachsendem Antisemitismus und rassistischen Übergriffen notwendig und wird es auch bleiben. Erinnerungskultur ist eine ständige Aufgabe und ein wichtiger Teil von Demokratieerziehung, mit dem Ziel Wissen anschaulich zu vermitteln und Haltung zu prägen.

Grundsätzlich wird mit den Teilnehmenden zu Erinnerung, Identität und autobiografischen Prozessen gearbeitet, Fragen zu kollektivem Gedächtnis, Umgang mit Zeitzeugen*innen und Erinnerungsorten gestellt.

Warum ist es wichtig sich zu erinnern? Wie erinnert ihr euch? Woran erinnert ihr euch? Welchen Einfluss haben Raum und Zeit auf Erinnerung? Wie ist das Verhältnis von Erinnerung und Gedächtnis?

Geplant ist ein Besuch in der Gedenkstätte Wehnen „Alte Pathologie“ , die im April 2004 für die Opfer der oldenburgischen Krankenmorde eröffnet wurde. In der Alten Pathologie finden sich Dokumente, Zeitzeugenangaben und wissenschaftliche Publikationen, auch über jüdischen Patienten und Zwangsarbeiter.

Es wird auch in diesem Seminar mit Methoden des szenischen Spiels und der Theaterpädagogik gearbeitet.

Termine nach Absprache; 3-5 Seminartage

Gina Schumm,